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68. IAA Internationale Automobil Ausstellung zu Ende

Verantwortlicher Autor: Stefan Siedler Frankfurt am Main, 24.09.2019, 23:03 Uhr
Kommentar: +++ Auto und Motorsport +++ Bericht 11561x gelesen
wo sich einst viele Menschen vor vielen Autos sammelten
wo sich einst viele Menschen vor vielen Autos sammelten  Bild: Natalia Siedler

Frankfurt am Main [ENA] Die 68. IAA – Internationale Automobil Ausstellung „Driving tomorrow“ hat am Sonntag Abend in Frankfurt am Main ihr Ende gefunden. Im Gegensatz zu den 67 anderen IAAs zuvor ein ganz besonderes Ende. Denn zu Beginn war überhaupt nicht so viel „Inter“ und ob es ein tomorrow der VDA-Veranstaltung gibt

ist fraglicher als je zuvor. Namhafte Hersteller sagten ihre Teilnahme im Vorfeld erst gar nicht zu, so verkam die Messe genau genommen zu einer Regionalen Ausstellung von VW, BMW und Mercedes mit leichtem Internationalen Touch. Die Frage nach dem Warum finden viele Antworten, z.B. dass das Eliteunternehmen „BRABUS“ inmitten vieler Autos befand (Halle 4 Oldtimer), die zum einen Geschichte sind, aber auch Geschichte geschrieben haben. Vielleicht ein verdeckter Hinweis, bald selbst Geschichte zu sein? Ungeachtet, dass es 4 nationale Messen (Stuttgart, Berlin, Köln, Nürnberg) gibt, die sich mit Oldtimer ausgiebig beschäftigen, nein, die IAA muss denen unnötig eine Bühne bieten. Schade drum, aber sonst, wäre sie ja noch kleiner geworden.

Oder dass die Hersteller mal lieber ihre Händler gefragt hätten, wie die Verbrauchsanzeige korrekt beschildert wird, so hätte die DUH keinen Nährboden bekommen, mit ihren Rechtsanwälten mal durch die Hallen zu laufen und kostenpflichtige Unterlassungserklärungen zu verteilen. Oder man hätte die einzige zukunftsfähige Show (New-Mobility-World) einfach 7 Tage länger laufen lassen können, wobei diese in den letzten Jahren auch schon viel besser dagestanden ist. Oder weil der VDA die Zeichen der Zeit einfach nicht erkennen will? Denn 2019 läuft einiges anders als die Jahre zuvor. Der VDA wollte und hat auch Probefahrten angeboten, die im Gelände starten und enden, dazwischen aber viel Frankfurter City-Verkehr drinsteckt.

Und ein autonomes Shuttle von Continental innerhalb des Areals (aber außerhalb des Messebereiches) bringt die Besucher von Punkt A nach Punkt B. Die Polizei war nun der Meinung eine Auflage zu erteilen, diese Ein- und Ausfahrbereiche gegen potenzielle Terroranschläge ala Berlin Breitscheidplatz zu sichern. Und was machen die Messe-Verantwortlichen? Sie sichern diese 3 Bereiche mit Autos. Schmerzlich verkraftend könnte man in diesem Fall wohl Kia Sportage Diesel – diese regelten nämlich die Zufahrten. Nicht die Autos selbst, nein, deren Fahrer. So stand vom 10.09. bis 22.09. während der Öffnungszeiten je ein Fahrer in den 3 Autos und fuhren 3 m vor, da war die Einfahrt neben den Betonpollern frei, und anschließend wieder die 3 m zurück.

einer der Anschlagsblockierer

Bei dem einen blieb der Motor laufen, bei dem anderen wurde er immer frisch gestartet, so alle 3-5 min, von 9 bis 19 Uhr, außer an dem einen Freitag, da war es dann von 11 bis 21 Uhr. Alle 4 Stunden kam die Aushilfe und ermöglichte dem verantwortungsbewussten Fahrer seine gesetzlich zugeteilte Mittagspause. Während draußen also Fridays for Future und Sand im Getriebe mit Sitzblockaden für erhöhte Aufmerksamkeit sorgten, fuhren innen 3 Diesel-Kias weitaus mehr als 5x/h 3 m vor und wieder 3 m zurück. Für die Statistik: in den 11 Tagen Messe wurden pro Fahrzeug gut 25 l Diesel sinnvoll hinausgeblasen und ein Team um mind. 5 oder 6 Sicherheitsbeamte rund um die Uhr beschäftigt.

Für Abwechslung sorgte, dass sie untereinander auch mal die Plätze tauschten und einmal zeigte die Front nach Westen, ein anderes Mal fuhr man gen Osten vorwärts. Der Abwechslungs-Liebe Willen. Habe ich schon erwähnt, dass wir das Jahr 2019 schreiben? In Rücksprache mit den Beamten hätte man E-Fahrzeuge einsetzen können oder Platten verwenden, die nur mit geringer Geschwindigkeit überfahren hätte können, mobile Zaunanlagen, nein, am ehesten hätte man im Fall des Falles auf den KIA verzichten können.

Sitzplatzangebot CUbE
auch für Menschen mit Handicap
wenn ein Fzg immer exact die gleiche Strecke abfährt

Dies ist zwar jetzt kein Grund, warum eine 69. IAA in den Sternen steht, doch das Verbissene an altem festzuhalten, sorgt dafür, dass das Interesse im Autoerfinderland Deutschland international Stück für Stück verloren geht. Das zeigen die Besucherzahlen: 2015 932.000 - 2017 810.000 und heuer: doch noch 560.000! Und dass es in Stein gemeißelt ist, dass es schon immer eine IAA gab und wieder geben muss – fragen Sie doch mal die Cebit!

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