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Gedanken zu Salomom Gessner

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 03.04.2021, 11:41 Uhr
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Wien [ENA] Der schweizer Dichter, Maler und Redakteur Salomon Gessner (1730-1788), der sich so tief hineinfühlte in die idyllische Dichtung des Altertums und der französischen arkadischen Lyrik und der ganz zauberhaft-verspielte, aber durchaus im schweizerischen Deutsch empfundene Hirtenidyllen wie "Daphnis" schuf. Er war hineingeboren in eine der schönen Künste und dem geschriebenen Wort sehr nahestehender Familie.

Sein Vater war Buchdrucker und Verleger und geehrtes Mitglied des Hohen Rats in Zürich. Natürlich sollte Salomon auch die Familientradition weiterführen und so begann er 1749 eine Lehre in einer Buchhandlung in Berlin, verließ diese aber bald und widmete sich der Landschaftsmalerei und der Radierkunst. Seine lyrische Ader fand nun auch Ausdruck in zarten Landschaftsbildern, sodass er bald als feinsinniger Künstler wahrgenommen und anerkannt wurde. Mit dem "Lied eines Schweizers an sein bewaffnetes Mädchen" und seinem Gemälde "die Nacht" aus dem Jahr 1753 flogen ihm die Herzen der schöngeistig gesinnten Menschen zu. 1765 wurde Salomon Gessner als Mitglied der Zunft zur Meisen in den großen Rat der Stadt Zürich gewählt.

Bald war er am gesellschaftlichen und privaten Höhepunkt seines Lebens angelangt. Kein Wunder also, dass man seine Gesellschaft suchte und in seinem Haus in der Münstergasse 9 in Zürich empfingen er und seine Frau Judith Heidegger Besucher wie die Familie Mozart, Goethe oder Sophie von La Roche. Seine Schäferidylle "Daphnis" lässt sich zwar von der griechischen Götterwelt inspirieren, ist aber in vieler Hinsicht dem europäischen Barock und der zerklüfteten schweizer Bergwelt näher als der sonnendurchfluteten griechischen Klassik, die den Eros in seiner seelisch-philosophischen Dimension feiert. Unvergessen bleibt Salomon Gessner auch heute noch, weil er als Redakteur massgeblich zur Gründung der (Neuen) Zürcher Zeitung beitrug.

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