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Gerhard Rohlfs Afrika Reisen 1862-1879

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 03.06.2020, 10:26 Uhr
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Wien [ENA] Das 19.Jahrhundert war auch die Pionierszeit für Abenteuer-und Forschungsreisen, die Europäer*innen die Möglichkeit gab, andere Welten kennen zu lernen. Das war damals kein Honiglecken, sondern meistens mühsam und gefährlich, so auch für Gerhard Rohlfs.1862 in Bremen als Arztsohn geboren, brach er sein Medizinstudium ab und ging zu Fremdenlegion nach Algerien. Dann reiste er als Abenteurer duch Nordafrika.

Von 1862 bis 1879 unternahm er sechs große Forschungsreisen durch Nordafrika, Ägypten, Abessinien und quer durch die Sahara über den Tschadsee bis zur Guineaküste. In seinem Buch "Quer durch Afrika Die Erstdurchquerung der Sahara vom Mittelmeer zum Golf von Guinea 1865-1867" eröffnet er uns den ganzen herben Flair Nordafrikas und zeigt uns Menschen, Kulturen und Natur, die der Unerbittlichkeit einer strengen Lebensform unterworfen waren. Rohlfs reiste mit Kamelen und Dienern in die Oase Rhadames, die er ausführlich beschrieb. Die Oase war schon lange besiedelt. Schon die Römer hatten die Quelle mit massiven Steinquadern eingefasst. Die Bewohner teilten sich in zwei streng voneinander geschiedenen Volksgruppen.

Rhadamas stand damals unter türkischer Herrschaft. Damit haben zwar die blutigen Fehden aufgehört, aber die Abneigung zwischen den Beni-Uasit und den Beni-Ulit blieb bestehen. Nie vermischten sie sich und nie betrat ein Angehöriger der einen Volksgruppe den Boden der anderen in der kleinen Oase. Neutrale Gebiete waren nur der Marktplatz, das Haus des türkischen Paschas oder die Moschee. Rohlfs hat noch tief in das Leben der Menschen geblickt. Sklavenhandel war, obwohl eigentlich gesetzlich verboten, ein florierender Wirtschaftszweig an dem sich viele bereicherten, besonders die türkische Verwaltung, kritisierte Rohlfs immer wieder und erwarb sich mit seinen Berichten bald allgemeine Anerkennung als ernsthafter Forschungsreisender.

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